Akustikgitarre am PC aufnehmen – so gehts 0
Posted on 27, April 2013
in Category Akustikgitarre Magazin
Mit dem PC die Akustikgitarre aufnehmen – das beste Einsteiger- und Profi-Equipment
Mit dem heutigen Stand der Technik ist es einfach und vor allem günstig Tonspuren in den PC zu bekommen. Jetzt geht es speziell um die einer Akustikgitarre – also eine einkanalige Audiospur. Dem hohen Bedarf entsprechend, so etwas durchführen zu können, haben Entwickler für verschiedenste Bedürfnisse und Niveau-Stufen Lösungen entwickelt. Ob nun auf Apple oder Windows Notebooks ausgerichtet, mobil bzw. festinstalliert, für den Homerecordung-Bedarf oder einen professionellen Studioeinsatz – für jeden ist etwas dabei. Ziel ist es den für sich richtigen Weg zu finden. Angefangen beim Audio Interface über die Software bis hin zum Zubehör wie Kabel.
Das Audio Interface – Qualität vs. Kosten
Um die Schnittstelle zwischen Instrument (Akustikgitarre) und Computer zu bilden, wird ein Audio Interface benötigt – und zwar eines mit zwei oder bestenfalls einem Kanalzug. So zahlt man wirklich auch nur das Equipment was benötigt wird. Ein 24-Kanal Interface beispielsweise ist für diesen Zweck übertrieben. Um eine ordentliche Qualität zu gewährleisten ist es wichtig auf bestimmte Eckdaten zu achten: Der eingebaute Analog-Digital Wandler muss eine Abtastrate von mindestens 24 Bit und 48 kHz haben. Diese Daten sind in den technischen Details eines jeden Gerätes nachzulesen.
Was brauche ich für ein Audio Interface?
Das Sortiment an Audio Interfaces ist sehr umfangreich. Günstige Modelle sind bereits unter 50 Euro zu haben – teure Geräte mit selber Ausstattung können schon mal bis zu 500 Euro kosten. Der Preis wird
Das Behringer UControl UCA202 kostet bei Amazon zur Zeit nur rund 40 €, hat eine geringe Latenz und lässt sich via USB mit dem PC Verbinden. Für Einsteiger super!
von der Verarbeitung, dem Design sowie der Hochwertigkeit der technischen Bauteile bestimmt. Es kommt eben ganz darauf an, ob es einem Wert ist für exzellenten Klang und höhere Langlebigkeit tiefer in die Tasche zu greifen. Wenn ein Gitarren-Schüler seine Übungen aufnehmen möchte, wird ein Interface zu rund 30 Euro vollkommen ausreichen. Der Hersteller Behringer bewegt sich in diesem Preisspektrum. Die Qualität des Klanges ist keinesfalls schlecht – jedoch auch nicht umwerfend gut. Auch wird das Gerät noch nach mehreren Jahren seinen Zweck erfüllen, insofern der Gitarrist pflegsam damit umgeht. Oft ist sogar ein praktischer Kopfhörerausgang vorhanden. Wer einen höheren Anspruch an seine Analog/Digital-Schnittstelle hat, muss zu Geräten um die 150 Euro greifen. M-Audio bietet in der Preislage ein faires Preis-/ Leistungsverhältnis und solide Technik. Der deutlich bessere Sound ist für
Das M-Audio Fasttrack C400 ist schon hochwertiger verarbeitet. Dennoch liegt es mit rund 160€ noch im Rahmen und stellt eine gute Investition dar.
jeden erfahrenden Musiker sofort erkennbar. Hier machen sich hochwertige A/D-Wandler und qualitative Vorverstärker bemerkbar. In manchen Fällen ist sogar ein nützlicher Ground-Lift Schalter vorhanden – mögliche Störungen im Signal merzt dieser aus. Außerdem wird eine symmetrische Signalführung ermöglicht, die in Zusammenhang mit dem Ground-Lift Schalter Störungen verhindert. Für den besonders ambitionierten Gitarrist bieten Hersteller wie Apogee sehr teure, dafür aber auch klanglich exzellente Audio Interfaces. Hier scheiden sich die Geister ob die Tonqualität wirklich noch besser wird, doch eines ist sicher – das Design ist auf jeden Fall ansprechend.
Wichtig – zu beachten
Vor dem Kauf eines Audio Interfaces muss in den technischen Details des Gerätes nachgesehen werden, ob das genutzte Betriebssystem unterstützt wird. Diverse Hersteller manufaktieren exklusiv für Apple oder nur für das Betriebssystem Windows – bitte beachten. Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden Tontechnik auch gebracht zu erwerben. Doch bitte immer prüfen, ob eventuelle Schäden am Gehäuse womöglich auf einen Sturz schließen lassen. Auch verstaubte Oberflächen können auf einen groben Umgang mit der sensiblen Gerätschaft hindeuten.
Was ist eine DAW und welche brauche ich?
Eine Digital Audio Workstation wird benutzt um das Gitarrensignal am PC aufzunehmen und zu bearbeiten. Wie auch beim Interface gibt es hier ein breites Angebot in verschieden Preisspektren für jeden Bedarf. Sogar kostenlose Anwendungen gibt es. Der Preis wird hier von Faktoren wie Bedienerfreundlichkeit aber hauptsächlich dem Umfang der Funktionen bestimmt.
Das kostenlose Programm Audacity (Link) ist dazu in der Lage das Gitarrensiganl zu recorden, also Audio-Spuren zu erstellen. Das aufgenommene Material kann dann auch wunderbar geschnitten und als Audio-Datei wie beispielsweise mp3 aus dem Programm exportiert werden. Vielmehr wird jedoch nicht geboten. Wem das genügt, der wird damit zufrieden sein. Weitaus umfangreicher sind professionelle DAW’s wie Logic (Link) oder Cubase (Aktuell: Cubase 7 – Link). Preise von bis zu 600 Euro werden durch hohe Abtastraten und aufwendige Features gerechtfertigt. Hohe Abtastraten führen zu einer besseren Klangqualität, welche erfahrene Musiker sicherlich bemerken. Extras wie rechenintensive Hallgeräte ermöglichen es Raumklänge zu simulieren. Hochwertige Kompressoren und andere, die Dynamik beeinflussende, Effekte ermöglichen es dem Gitarrist ganze Songs zu produzieren – auf professionellem Niveau. Die preislich am höchsten angesiedelte Variante ist Pro Tools, hervorgehend aus der Programmierschmiede Avid’s. Der weltweite Studio Standard lässt in Sachen digitale Tonbearbeitung keine Wünsche offen. Genau das richtige für Studio-Gitarristen.
Verkabelung und Zubehör – was gehört dazu?
Um die Gitarre am Audio Interface anzuschließen benötigt man ein Klinken-Kabel, oder auch Instrumenten-Kabel genannte, mit einem Durchmesser von 6,3 mm. Falls das Interface eine symmetrische Kabelführung unterstützt und einen Ground Lift-Schalter hat, kann man ein 3-poliges symmetrisches Audiokabel verwenden um Störungen vorzubeugen. Sind jedoch keine Störungen vorhanden, macht das klanglich keinen Unterschied. Es gilt: Je kürzer der Kabelweg, desto geringer die Gefahr einer Störquelle. Um den klanglichen Vorteil qualitativer Bestandteile der Signalkette nicht zu ruinieren, sollten ordentliche Kabel verwendet werden. Grundsätzlich sind schon günstige Kabel wie die der Firma Sssnake ausreichend und transportieren das Signal sauber in den PC. Teurere Varianten wie die von Vovox rechtfertigen ihren Preis zum einen durch die hochwertige Verarbeitung und die damit verbundene Langlebigkeit und zum anderen durch einen hohen Schutz gegen Einstreuungen. Magnetische Felder, welche sonst das Signal beeinträchtigen würden, fließen somit nicht in das Signal mit ein.
Ein Kopfhörer für alle Fälle
Wer den Sound gerne so anhört wie er auch in den PC geschickt wird, der sollte Kopfhörer benutzen. Für den Anfänger tun es dabei auch reguläre Hi-Fi-Headphones. Für den professionellen Bedarf gibt es Studio Kopfhörer von Sennheiser und AKG. Genutzt wird entweder der Kopfhörer-Ausgang am Interface oder am Computer. Je nach gewähltem Kopfhörer-Ausgang muss auch der Output in der DAW eingestellt werden.
Der Anschluss und die Bewerkstelligung des Setups
Die Gitarre wird mit besagtem Klinkenkabel an das Audio Interface gesteckt. Das Audio Interface schließt man per USB oder Firewire an dem PC an. Jetzt gegebenenfalls den Treiber für das Interface und die DAW installieren. Die Bedienungsanleitungen der jeweiligen Hard-und Software geben Aufschluss über die Einbringung der verschieden Komponenten – schon kann es los gehen.
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